Freitag, 9. Februar 2018

REZENSION zu Du denkst, du weißt wer ich bin

Buchinfos

Titel: Du denkst, du weißt wer ich bin
Originaltitel: Shift
Autorin: Em Bailey
Seitenzahl: 352
Erschienen: 09.02.2012
Verlag: INK Egmont
ISBN: 978-3-86396-023-0
Preis: 17,99 €

Inhalt

Noch bevor Miranda Vaile den ersten Tag in der neuen Schule ist, eilt ihr ein bestimmter Ruf voraus. Angeblich soll die Waise für den Tod ihrer Eltern verantwortlich sein. Genau wie die anderen Schüler ist Olive gespannt auf Miranda, da endlich etwas Leben in die spießige Schule kommt. Vom ersten Augenblick an spürt Olive, dass mit Miranda irgendetwas nicht in Ordnung ist, doch außer ihr scheint das niemandem aufzufallen. Sie wird ausgerechnet von Klassenprinzessin Katie auserkoren, den Platz neben ihr einzunehmen. Die ursprünglich blass und schwächlich wirkende Miranda wird immer selbstbewusster und strahlender wohingegen Katie immer mehr zu verschwinden droht. Es wirkt beinahe so, als würde die seltsame Neue Besitz von Katies Wesen ergreifen.

Erster Satz

"Wir wussten zwei Dinge über Miranda Vaile, bevor sie an unsere Schule kam."

Eigene Meinung

"Du denkst, du weißt wer ich bin" ist eins der Bücher, die schon ein längeres Dasein in meinem RuB fristen. Es war 2015 in einem Buchpaket, das ich gewonnen hatte, und obwohl ich den Klappentext schon damals ansprechend fand, bin ich doch nie dazu gekommen es zu lesen. Jetzt war es endlich so weit, allerdings blieb das Buch weit hinter meinen Erwartungen zurück, weshalb es von mir nur drei Eier bekommt. Zunächst bin ich ganz gut in die Geschichte hineingekommen, der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Auch die Spannung baut sich zunehmend auf und ziemlich genau in der Mitte gibt es eine Wendung, die man als überraschend empfinden könnte, aber der aufmerksame erfahrene Leser erkennt die zahlreichen versteckten Hinweise schon vorher, wodurch der aha-Effekt bei mir eher gering ausfiel. Was mich während des Lesens nahezu in den Wahnsinn getrieben hat ist die unglaubliche Naivität der Protagonistin Olive. Sie ist es, die als erste und einzige erkennt, dass mit der Neuen, Miranda Vaile, etwas ganz und gar nicht stimmen kann. Zwar ist ihre Theorie des Shapeshifters recht weit hergeholt, aber im Prinzip ist es genau das, was Miranda macht. Sie sucht sich ein "Opfer" aus, dessen komplette Gewohnheiten sie kopiert. Es beginnt mit immer ähnlicherem Aussehen und geliehenen Klamotten nur um dann in Psychoterror auszuarten, weil sie ihr Projekt von Freunden und Familie abkapselt. Olive hat gesehen, was mit ihrer ehemals besten Freundin Katie passiert ist und trotzdem spielt sie dieses Spielchen mit. Ich dachte mir die ganze Zeit nur "Warum um alles in der Welt? Es ist doch offensichtlich, dass Miranda gefährlich ist und sie in die gleiche Abwärtsspirale zieht!". Was mich auch beinahe zur Weißglut getrieben hat das ständige erwähnen des "Vorfalls" aber erst nach der Hälfte des Buches wird aufgeklärt, was damit tatsächlich gemeint ist. Ein kleiner Lichtblick in der doch recht düsteren und teilweise echt gruseligen Erzählung ist die aufkeimende Liebesgeschichte, die in einem Jugendbuch natürlich nicht fehlen darf.

Als "Großartig geschrieben und durchdacht [...] Ein herausragender Thriller.", wie Bookseller & Publisher über dieses Buch schwärmt, würde ich "Du denkst, du weißt, wer ich bin" vielleicht nicht unbedingt bezeichnen, weil ich es recht vorhersehbar und die Protagonistin sehr naiv fand, aber womöglich ist der Roman für jüngere Leser genau das Richtige, meinen Geschmack hat es leider verfehlt.

Bewertung


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